Breite Unterstützung

3.166 Gundelfingerinnen und Gundelfinger haben am 14. März gegen ein Baugebiet Nägelesee-Nord gestimmt, das sind 49,04 Prozent. Damit ist die Hälfte der Bürgerschaft dagegen, dass eine der letzten freien Flächen des Ortes zugebaut wird, die hauchdünne Mehrheit von Bürgermeister und Gemeinderat beträgt nicht einmal 1 Prozent.

Wir freuen uns über dieses phantastische Ergebnis und bedanken uns für die breite Unterstützung, zeigt sie doch, dass die Stimmungslage der Bevölkerung im Rathaus völlig falsch eingeschätzt worden ist.

Ratsfraktionen: Die Hälfte der Wähler verloren

Angesichts der strukturellen und finanziellen Übermacht von Bürgermeister, Verwaltung und Gemeinderat freuen wir uns umso mehr. Im ungleichen Kampf David gegen Goliath gibt es keinen Gewinner, alle als Block angetretenen Ratsfraktionen haben bei der Abstimmung zu Nägelesee-Nord die Hälfte ihrer Wähler verloren.

Ohne den Bürgerentscheid hätte man viele berechtigte Fragen und Einwände mithilfe von Baumaschinen einfach plattgewalzt. Jetzt sind Gemeinderat und Bürgermeister gefordert, für alle zugängliche Zahlen und nachvollziehbare Fakten vorzulegen, sei es zum Wohnraumbedarf, zur Verkehrsbelastung, zur Finanzierung, zum Klimaschutz oder zur Ökologie. Sie sind gefordert, auf die Gegnerinnen und Gegner des Vorhabens zuzugehen und uns – die Hälfte der Bürgerschaft – zu beteiligen, anzuhören, zu integrieren. Und darauf freuen wir uns auch, auf einen wirklichen Dialog, eine echte Bürgerbeteiligung.

Versprechungen kritisch begleiten

Wir haben in jüngster Zeit viele Versprechungen gehört. Eine davon lautet, dass vor den Planungen zum Baugebiet erst einmal ein Verkehrskonzept erstellt wird. Damit würde ein längst fälliger Prozess in Gang gesetzt, der vielen Gundelfingerinnen und Gundelfingern am Herzen liegt. Wir werden dies, wie auch die Umsetzung weiterer Ankündigungen, aufmerksam begleiten. Versprochen. Das sind wir 3.166 Gundelfingerinnen und Gundelfingern schuldig. Wir bedanken uns bei allen, die zum Bürgerentscheid abgestimmt und damit einen demokratischen Prozess befördert haben

Kein günstiger Wohnraum durch ein neues Baugebiet

Eine Wohnung zu finden, ist in Gundelfingen nicht leicht, aber ein Neubaugebiet Nägelesee-Nord würde keine Verbesserung bringen. Die Spekulation mit Immobilien und Mietwucher wird so nicht gestoppt, der Druck aus Freiburg wird dadurch nicht geringer.

Investoren schaffen keine günstigen Wohnungen in Gundelfingen

Bürgermeister und Gemeinderat haben bislang kein tragfähiges Konzept, mit dem die Probleme von Wohnungssuchenden zukunftsweisend gelöst werden können. Die Pläne müssen gründlich überdacht und neue Ideen entwickelt werden.

Extrem hohe Preise für Boden und Bauen

Die Preise für Bauen und den Boden sind derzeit so hoch, dass gar kein günstiger Wohnraum entstehen kann. Zwar will die Gemeinde etwa die Hälfte der Flächen von Nägelesee-Nord in ihren Besitz bringen, aber sie will das Land direkt wieder gewinnbringend verkaufen. Selbst dort, wo der sogenannte „bezahlbare“ Wohnraum entstehen soll, werden von ihr mindestens 620 Euro pro Quadratmeter verlangt.

Unsoziales Geschäftsmodell 

Andere Flächen, die die Gemeinde für 70 Euro erworben hat, werden für den Verkauf mit 1.000 Euro pro Quadratmeter und mehr kalkuliert. Grund und Boden, der nicht der Gemeinde gehört, wird sowieso meistbietend zum Marktpreis verkauft. Das ist nicht sozial. Das wollen wir nicht.

Verlust an Lebensqualität

Wird Nägelesee-Nord zugebaut, geht uns eine wertvolle freie Fläche von rund 44.000 Quadratmetern verloren. Natur, ein beliebter Spielplatz und Ackerflächen werden zerstört. Besonders schlimm ist auch, dass die Gemeinde noch kein Verkehrskonzept entwickelt hat. Dabei ist die Ortsmitte schon jetzt hoffnungslos überlastet.

Jeden Tag Verkehrschaos in Gundelfingens Ortsmitte

Wir wollen ein lebenswertes Gundelfingen…

Viel Platz und viel Natur: Gundelfingens beliebtester Spielplatz
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Im Gundelfinger Rathaus müssen die richtigen Entscheidungen getroffen werden

Wir wollen nicht…